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GSV Erdmannhausen und TSG Steinheim erweitern Spielgemeinschaft auf den Aktivenbereich

Seit über sechs Jahren bilden die beiden Vereine GSV Erdmannhausen und TSG Steinheim im Jugendfußball der A-, B- und C-Junioren eine Spielgemeinschaft, da nicht genügend Jugendspieler in den einzelnen Vereinen zur Verfügung stehen, um für alle Jugenden eine eigene Mannschaft zu stellen. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten hat sich der Zusammenschluss der Teams mittlerweile etabliert und ist für beide Seiten zur Win-Win-Situation geworden.

Fehlender Konkurrenzkampf bei den Aktiven

Dass sich der Nachwuchsmangel mittelfristig auch auf den Aktivenbereich auswirkt, bekommen beide Vereine seit geraumer Zeit zu spüren. Im Sommer 2018 war die TSG gezwungen, ihre zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden. Der GSV ergriff die gleiche Maßnahme im vergangenen Sommer für seine Reservemannschaft. Der Effekt, dass bisherige Reservespieler den Erste-Mannschaftskader verstärken, blieb aus, da das Leistungsgefälle der Spieler beider Mannschaften teilweise zu groß war oder sich die Spieler schlichtweg für ein fußballfreies Wochenende entschieden haben, statt den Konkurrenzkampf anzunehmen.

Aktuell sind in der Kreisliga A weder die Steinheimer noch die Erdmannhäuser konkurrenzfähig, die derzeitigen Tabellenplätze 10 und 11 aber auch die Leistungen der letzten Spielrunden belegen dies. Das erschwert die Suche nach neuen Spielern von anderen Vereinen ungemein. Es bleiben wenige bis keine Argumente beim Anwerben von Spielern, zumal beide Vereine von Ihrem Credo keine Spielergagen zu zahlen, nicht abrücken werden. So haben sich die Verantwortlichen beider Vereine nach mehreren Gesprächsrunden darauf verständigt, das in der Jugend erfolgreiche Konzept der Spielgemeinschaft auf den Aktivenbereich auszuweiten, um zusammen wieder eine schlagkräftige erste und zweite Mannschaft stellen zu können.

GSV-Abteilungsleiter Sascha Held betont, dass es ihm zunächst wichtig war, das Feedback der Spieler einzuholen, das zu seiner Erleichterung durchweg positiv war. Einige der Spieler beider Teams haben bereits in der SG-Jugend zusammen gespielt, sind befreundet oder kennen sich aus den vergangenen Begegnungen, die zwar stets intensiv aber auch immer fair geführt wurden. Das war beim letzten Aufeinandertreffen Ende Oktober 2019 nicht anders, bei dem es während der 90 Minuten auf dem Spielfeld zwar richtig zur Sache ging, danach aber in geselliger Runde das Spiel diskutiert wurde.

Gemeinsame Prinzipien
Nicht weniger wichtig sei es, die Fans, Sponsoren und ehrenamtlichen Helfer für die Sache zu gewinnen, die oftmals seit vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten ihrem Heimatverein die Treue halten und für die der Fußballverein auch ein Stück Lokalpatriotismus und letzten Endes auch Identität bedeutet. Die Funktionäre beider Vereine sind sich dieser Verantwortung bewusst. Allen voran Sascha Held – zumal bei ihm zwei Herzen in der Brust schlagen: Der heutige GSV-Abteilungsleiter und klarer Befürworter der Spielgemeinschaft spielte in seiner Jugend und mehrere Jahre im Aktivenbereich der TSG Steinheim Fußball, bis er seine zweite Heimat beim GSV in Erdmannhausen fand - wo er nach seiner Aktivenzeit die Funktion des Sportlichen Leiters bekleidete und seit 2019 Abteilungsleiter ist. Zudem trainierte er auch bereits beide erste Mannschaften. Philipp Fies, Spielleiter der TSG Steinheim, betont ebenfalls, dass im Vorfeld viele Möglichkeiten durchgespielt und Optionen geprüft wurden, letzten Endes aber kein Weg an einer Spielgemeinschaft vorbeiführt, um mittel- und langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.

Mit der TSG und dem GSV haben sich zwei Vereine gefunden, die im Fußball ähnliche Prinzipien verfolgen. So spielt bei beiden Teams die Kameradschaft eine zentrale Rolle. Der Spaß am Fußball und am Vereinsleben muss am Ende im Vordergrund stehen. Finanzielle Mittel standen bei der Philosophie beider Vereine nie im Mittelpunkt, z. B. beim Gewinnen von neuen Spielern. Alles in allem sind die Voraussetzungen für eine gemeinsame Zukunft gegeben - nicht nur aufgrund der gemeinsamen SG-Erfahrungen in der Jugend. Dennoch muss viel Zeit und Geduld investiert werden, um die SG auf den Weg zu bringen. Davon sind die Verantwortlichen beider Vereine überzeugt.

Das Trainerteam steht
Durch die Corona-Krise ist momentan vieles ungewiss – so auch im Amateurfußball. Nichtsdestotrotz waren die Verantwortlichen die letzten Tage und Wochen alles andere als untätig und haben die Planungen für die neue Saison vorangetrieben. Bei den wichtigsten Personalien kann bereits Vollzug gemeldet werden: Andreas Wick wird neuer Trainer der SG1. Wick sammelte als Trainer bereits Bezirksligaerfahrung und war unter anderem beim FC Marbach, TSV Grünbühl und TSV Schwieberdingen als Coach tätig. Er besitzt die DFB-Elite-Jugend-Lizenz und ist seit 2013 Trainer am DFB-Stützpunkt in Marbach. Als Co-Trainer wird ihm José Carneiro zur Seite stehen. Carneiro war bis dato hauptsächlich als Trainer in der Kreisliga B tätig, unter anderem für den SV Poppenweiler, den SKV Eglosheim und auch die Reserve des FC Marbach.

Für die SG2 wurde mit Timo Schlayer auch bereits ein Trainer verpflichtet. Er war zuletzt Coach der SGM Sachsenheim und verfügt somit bereits über Erfahrungen in einer Spielgemeinschaft und weiß, auf was es ankommt. Außerdem war er bereits für den VfL Gemmrigheim und den TSV Kleinsachsenheim als Trainer tätig. Das Amt des Torspielertrainers wird ein alter Bekannter des GSV bekleiden: Florian Eissler war beim GSV bereits Spieler, Trainer der A-Jugend und der ersten Mannschaft, und ist somit bestens mit dem Erdmannhäuser Kader vertraut. Von 2011-2013 war er Torspielertrainer der U14 des VfB Stuttgart. Überdies ist man aktuell noch auf der Suche nach einem Fitness- und Athletikcoach. Durch die Verteilung der verschiedenen Kompetenzen im Trainerteam kann sich jeder voll auf seine Stärken konzentrieren, was die gesamte Trainingsarbeit auf ein professionelleres Level heben soll.

Ein weiteres, sehr positives Zeichen kommt zudem aus den beiden Spielerkadern. Bis dato haben sich über 90 Prozent der aktuellen Spieler des GSV Erdmannhausen und der TSG Steinheim für einen Verbleib ausgesprochen. Zudem steht man in Kontakt mit potenziellen Neuzugängen. Die Voraussetzungen für einen positiven Start in die Spielgemeinschaft und in die neue Saison 2020/2021 sind also gelegt.

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Bilder von oben nach unten:

Andreas Wick (Trainer SG 1)
José Carneiro (Co-Trainer SG1)
Timo Schlayer (Trainer SG2)
Florian Eissler (Torspielertrainer)